Blühflächen richtig pflegen

© Foto: Karlo Hujber

Ein Tipp von Mag. Wilfried Bedek

Welchen Boden brauchen Blühflächen?

© Foto: Karlo Hujber

Grundsätzlich gilt: je nährstoffärmer ein Boden, desto artenreicher und naturschutzfachlich wertvoller ist eine Blumenwiese.

Idealerweise legt man artenreiche Blumenwiesen auf Stand-rten an, die von der Sonne beschienen sind (südliche bis westliche Ausrichtung) und die eine geringmächtige Humusschicht mit wenig Nährstoff-Speicherkapazität aufweisen (z. B. keine tiefgründigen Talböden).

Der Boden sollte trocken bis frisch sein, keinesfalls feucht.

Wodurch wird Nährstoffarmut erreicht?

  • Durch die Aushagerung des Bodens
    Dazu ist er jährlich mehrmals – über mindestens 5 Jahre hindurch – zu mähen. Das Mähgut ist anschließend von der Fläche weg zu transportieren.
  • Durch ein- bis mehrmaliges Einbringen von nährstoffarmem Substrat
    Das erreichen Sie, wenn Sie z. B. Flusssand oder Quarzsand mit einer Auflage von jeweils ca. 5 cm in den Boden einbringen.

Wann und wie ist das Saatgut zu säen?

  • Die ideale Jahreszeit zur Aussaat
    ist das Frühjahr (Ende März bis Mitte Juni). Möglich ist auch der Herbst, von Anfang September bis etwa Anfang November.
  • Wie ist das Saatbett vorzubereiten?
    Durch etwa 15 cm tiefes Umgraben, durch Feinhacken oder Fräsen. Anschließend soll der Boden ca. 2 bis 3 Wochen absitzen können.
  • Dann die Einsaat vornehmen
    Die Saatgutmenge – ca. 5 g pro m² – ist gleichmäßig verteilt locker einzusäen. Nach der Einsaat ist das Saatgut mit Brettern anzupressen oder anzuwalzen. Keinesfalls soll diese Fläche abgedeckt oder gemulcht werden.
  • Braucht es eine Nachsaat?
    Viele Pflanzenarten von mageren Blumenwiesen und besonders Ackerrandstreifen blühen nur ein- oder zweijährig. Sie sind über mehrere Jahre hindurch nicht dauerhaft blühend zu erhalten. Beobachten Sie deshalb, wie sich der Bestand entwickelt.
    Wenn es erforderlich ist, sollten Sie eine Nachsaat bzw. eine Neueinsaat vornehmen. Dazu ist der Boden wiederum so aufzubereiten wie vorhin beschrieben.

Warum soll gemäht werden?

Eine Mahd ist bei einer (halb-)mageren Blumenwiese deshalb notwendig, um das Aufkommen von jungen Gehölzen – wie z.B. Pappel, Birke etc. – zu verhindern. Die Mahd sollte mit einem Balkenmäher, bei kleiner Fläche besser mit einer nicht motori-sierten Handsense durchgeführt werden.

Wann soll gemäht werden?

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  • Grundsätzlich gilt: je später im Jahr der Mähzeitpunkt, desto wertvoller ist dies für den Pflanzen- und Tierbestand.
  • Die Mahd sollte aber auch nicht zu spät erfolgen, sondern zu einem Zeitpunkt, nach dem die Wachstumsfaktoren noch die Ausbildung einer ca. 20-30 cm hohen Pflanzendecke ermöglichen. Dadurch ist gewährleistet, dass für die Tiere und deren Entwicklungsstadien – wie bspw. deren Eier, Puppen u. a. – der notwendige Lebensraum zum Überwintern verfügbar ist.
  • Nach der ersten Einsaat erfolgt eine einmalige Mahd im Spätsommer bzw. im Herbst, also etwa Ende August bis Ende September. Eventuell ist es notwendig, ca. 6 Wochen nach der Erstsaat eine Zwischenmahd zur Entfernung eventuell aufkommender, unerwünschter Gräser oder „Unkräuter“ durchzuführen. Damit schafft man ausreichend Licht, das zur Keimung des Saatguts auf die Bodenoberfläche treffen soll. In den Folgejahren ist eine zweimalige Mahd günstig: der 1. Schnitt ab Anfang Juli, der 2. Schnitt Ende September.
  • Die Mahd soll nur vor einer mehrtägigen Schönwetterperiode erfolgen. Lassen Sie das Mähgut etwa 3 Tage liegen, damit die Samen nachreifen und ausfallen können. Erst dann den Abtransport vor-    nehmen!
  • Eine Erstkontrolle über die aufgegangenen Arten ist erst nach dem ersten Winter sinnvoll.

Unter Leitung von Astrid Schimmerl wurde im Frühjahr 2019 unterhalb des Pfarrhofes dieser Blühstreifen angelegt (Bild links). Bereits wenige Wochen später war das Ergebnis sichtbar (Bild rechts). Für dieses Jahr ist zuerst eine Nachsaat vorgesehen. Dann soll dort ein Impulspunkt errichtet werden, der anschaulich darüber informiert, welche Bedeutung Blühstreifen für einen vitalen Naturraum haben und wo – über das Gemeindegebiet verteilt – solche zu finden sind. Außerdem wird sichtbar gemacht, welche Pflanzen und Tiere sich durch diese Maßnahmen im Laufe der Zeit vermehrt haben.

Für diesen Impulspunkt, der dadurch auch optisch aufgewertet werden soll, bitten wir die Bevölkerung um Mithilfe. Eingeladen sind dazu Jugendliche, Erwachsene und Senioren. Unterstützen Sie uns bitte dabei, denn mit wenigen Stunden freiwilliger Arbeit können Sie einen wertvollen Beitrag zur biologischen und genetischen Vielfalt leisten.

Wer mithelfen kann, wird gebeten, mit uns Kontakt aufzunehmen:
per E-Mail unter gemeinsam@perwang-mei-dahoam.at oder telefonisch im Gemeindeamt unter 06217 / 8247-13.

Für den nächsten Termin, der gemeinsam vereinbart wird, haben wir ca. 2,5 bis 3 Stunden vorgesehen. Im Anschluss daran laden wir zu einem kleinen gemütlichen Imbiss ein.

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