Ein Tipp von Kons. Hertha Tiefenthaler

Liebe Perwanger Gartenfreunde
Nach den Eismännern, das ist Mitte Mai, ist endlich alles eingepflanzt. Jetzt heißt der tägliche Morgensport „Tautreten“ und „Die lästigen Schnecken von ihrem Nachtschmaus holen“.
Wie gießt man richtig?
Nun gibt es wieder vermehrt heiße Tage. Dann ist der Garten ausreichend zu gießen. Das sollte man aber nur abends und morgens tun. Denn untertags können die Blätter bei gleichzeitiger Sonneneinstrahlung regelrecht „verbrennen“. Außerdem trocknet das Wasser dann an den Blättern schnell ab, es sollte aber vor allem zum Boden und zu den Wurzeln gelangen.
Nach dem Rasenmähen
streue ich im Obst- und Gemüsegarten das gemähte Gras – dünn verteilt – als Mulchmaterial zwischen die Reihen. Das Unkraut kommt dann nicht so schnell hoch. Außerdem hält die Mulche die Erde länger feucht, gleichzeitig düngt sie leicht den Boden.
Den Naturgarten natürlich düngen
Etwa alle 2 Wochen dünge ich – wenn es nicht zu heiß ist – auf natürliche Art und Weise meine Pflanzen. Das mache ich in der Regel bei Vollmond. Den Düngeransatz bereite ich mir selbst zu und verwende dafür Brennnesseln, Beinwell, Zinnkraut und Baldrianblüten. Diese Kräuter bedecke ich ausreichend mit Wasser, rühre sie wiederholt um und lasse dann alles etwa 14 Tage stehen. Gegen den starken Geruch der Jauche gebe ich gerne eine Hand voll Urgesteinsmehl in den Jauchetopf dazu. Bevor ich diesen Dünger ausbringe, verdünne ich ihn 1:10 mit Wasser.
Teekräuter sammeln

Bei Sonnenschein gehe ich gegen Mittag immer auf Teesuche. Gerne verwende ich Brennnessel-, Brombeer-, Himbeer-, Johannisbeer- und Salbeiblätter, weiters die Minze und den Spitzwegerich, aber auch andere, teils wild wachsende Kräuter und Blüten.
Bei uns wird dies alles zu Tees getrocknet. Im Herbst entstehen daraus selbst zusammengestellte und wohl schmeckende Teemischungen. Diese gehören in unserer Familie, einschließlich der Enkelkinder, zur täglichen Gesundheits-Vorsorge.
Kartoffelkäfer abklauben und Tomaten aufziehen

Das gehört ebenfalls zu den notwendigen Gartenarbeiten. Ich bin dankbar, dass mir mein Mann dabei behilflich ist und sich darum kümmert, dass die Kartoffelkäfer regelmäßig abgeklaubt werden.
Auch hilft er mir, bei den Tomaten Schnüre aufzuspannen, damit sich die Pflanzen an diesen hochziehen können. Das ist eine sichere Vorsichtsmaßnahme, weil sie sonst bei Wind und Wetter leicht brechen können. Regelmäßig kontrolliere ich an den Tomatenpflanzen die Seitentriebe, die ich aus deren Seitenachseln entferne. So bekommen sie mehr Luft und Licht und die Früchte werden schneller reif.
Die Blumenwiese
ist jetzt bunt mit Blüten übersät und unsere 100.000 Haustiere – die Bienen – sind eifrig mit dem Einbringen von Honig beschäftigt. Wunder-schön ist dieser Garten. Auch die Rosen blühen auf, ihr Duft fasziniert mich immer wieder. Aus den Rosenblüten mache ich einen Rosensirup und ein Rosengelee, einen Teil verwende ich getrocknet auch für meine Tees. Möchten Sie den Rosensirup selbst herstellen?
Dann gebe ich gerne mein Rezept weiter.
Sammeln Sie 2 große Hände voll rote, gut duftende Rosenblätter. Diese übergießen Sie mit 2 Liter kochendem Wasser. Dann lassen Sie dies 2 Tage – mit einem sauberen Geschirrtuch bedeckt – stehen. Abschließend 2 kg weißen Zucker dazu geben. Alles gut verrühren und wiederum 2 Tage stehen lassen, am besten in einem kühlen Raum. In gut gereinigte und im Rohr sterilisierte Fla-schen einfüllen. Mit Sekt oder Mineralwasser aufgespritzt ist der Rosensirup ein exklusives und schmackhaftes Getränk.
Die Gemüsebeete
hacke ich einmal die Woche durch. „Einmal hacken ist so viel wie zwei Mal gießen“, heißt es, weil dadurch Sauerstoff in die Erde kommt. Durch das Mulchen ist die Erde auch locker und feuchter
Blick auf die nächsten Monate
darf ich langsam auch schon Pflanzen für den Herbstanbau aussäen, zum Beispiel Sprossenkohl, Grünkohl, Chinakohl und Zuckerhut. Den Zuckerhut säe ich in Reihen in das Beet, denn so kann man ihn gut ausdünnen. Wir haben in unserer Familie einen großen Bedarf nach dieser Salat-Sorte, wegen seines Geschmacks und vor allem auch wegen seiner guten Haltbarkeit bis in das Frühjahr hinein. Er kann nämlich – mit Vlies überdeckt – auch draußen gut überwintern.
Nach der Kartoffelernte setze ich noch den schwarzen Rettich, den wir im Winter gerne zum Schweine-braten essen, aber auch Vegetarier schätzen ihn, denn er ist gut für die Leber und ein wirksamer Hustensaft für die Hausapotheke. Dazu wird er ausgehöhlt, in diese Höhle gibt man Kandiszucker oder Honig hinein, dann lässt man das Ganze etwa einen Tag lang ziehen. Daraus bildet sich ein süßlicher Saft, der löffelweise 3-6 x am Tag frisch eingenommen werden kann.
Das Gartenjahr neigt sich
Mit dem Hochsommer geht das Gartenjahr schon wieder abwärts. Jetzt wird´s richtig arbeitsreich, denn mit dem Ernten beginnt auch das Einlagern und Einkochen. Ich melde mich wieder bei euch, wenn ich meine wertvollen Sachen verarbeite. Dann gibt es auch das eine oder andere Rezepte von mir.
Vorerst aber wünsche ich euch ein reichhaltiges Erntejahr, Freude an der Gartenarbeit und die gebührende Dankbarkeit dafür, dass wir uns aus dem eigenen Garten so reichlich und gesund versorgen können.