Mina

der Wirbelwind

&

Tomy

der Kletterfrosch

Die Perwanger Geschichten-Kinder

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Dann findest du hier laufend neue 10-Minuten Geschichten über meinen Bruder Tomy, meinen Papa, meine Mama und über mich, Mina.

Ich bin Mina Wirbelwind

Du merkst schon, das ist nicht mein richtiger Name. Aber Wirbelwind, das passt so richtig gut zu mir. Wie es dazu kam, das will ich dir gerne erzählen.

 Es war im vergangenen Sommer, als Mama mich und meinen Bruder Tomy fragte: „Hättet Ihr Lust, dass wir morgen ein Wald- und Wasser-Picknick unternehmen?“

„Eh klar“, antworteten wir wie aus einem Munde. Denn darüber brauchten wir nicht lange nachzudenken. Schließlich macht picknicken immer Spaß. Obwohl wir diesmal nicht so genau wussten, was Mama mit einem Wald- und Wasser-Picknick genau meinte.

„Dann müssen wir jetzt aber gleich zusammenhelfen“, rief sie noch aus der Küche. „Wer hilft dem Papa?  Die Decken, das Campingtischchen und das Campingbesteck, Getränke und Trinkbecher, und einen Ball … Ihr wisst schon, was alles eingepackt gehört“.

Bevor ich es mir überlegen konnte, hat sich dafür schon mein Bruder Tomy gemeldet. Er weiß, wo diese Sachen zu finden sind und Papa hilft ihm ja auch dabei. Mir aber machte es ohnehin mehr Spaß, Mama in der Küche behilflich zu sein. 

An diesem frühen Abend war ich so eifrig bei der Sache, dass ich alles selber machen wollte. Die Eier kochen, die Radieschen waschen, den Kräuteraufstrich anrühren, den Sirupsaft aussuchen und auf jeden Fall mit dabei sein, wenn Mama den Kuchen anrührt, den sie für morgen noch backen wollte.

"Mina, du bist ein richtiger Wirbelwind",

sagte Mama zu mir, als wir fertig waren. „Ich hätte nicht geglaubt, dass du mir so viel helfen kannst“. Dabei strich sie mir sanft über die Haare und über den Rücken. Das macht sie immer so, wenn sie mich lobt. Und ich mag das auch.

Im gleichen Moment aber erinnerte ich mich, dass auch unsere Lehrerin beim vergangenen Schulausflug zu mir sagte: „Mina, sei nicht so ein Wirbelwind! Lass doch die anderen auch mal ran!“ Sie hatte schon recht, denn bei den Rätselaufgaben, die sie uns stellte, wollte ich alles allein beantworten.

Jedenfalls hörte ich später Mama noch öfter sagen: „Kann mir mein Wirbelwind wieder ein bisschen helfen?“ Oder sie sagte: „Wo ist denn mein Wirbelwind jetzt noch hingelaufen?“. Oder sie meinte: „Ich glaube, mein Wirbelwind war jetzt genug in der Wohnung, die braucht jetzt frische Luft und Bewegung.“ Und mit der Zeit riefen mich auch Papa und Tomy öfter mit diesem Namen.

Ich bin Tomy Kletterfrosch

Jedenfalls werde ich gerne so gerufen. Das gefällt mir nicht immer. Aber wenn ich dies von meiner Familie oder von meinen Freunden höre, bin ich sogar ein bisschen stolz darauf.
Und das kam so.

Unsere Familie macht gerne gemeinsame Ausflüge. „Aber nur spazieren gehen, das ist für Kinder nicht lustig“, sagt mein Papa. „Da muss uns schon mehr einfallen!“ Deshalb gibt es bei unseren Ausflügen immer etwas zu erleben. Und hin und wieder baut er für Tomy und für mich sogar kleine Mutproben ein. Solche Ausflüge bleiben mir dann besonders in Erinnerung.

Einmal hörten wir auf dem Rückweg einer Wanderung – hoch oben auf dem Baum – eine Katze schreien. Dass Katzen besonders gute Kletterer sind, das weißt du auch. Aber bei dieser Katze kam uns vor, als würde sie um Hilfe rufen. Sie schrie erbärmlich, sie war ja noch ziemlich klein. Hatte sie sich zu weit hinauf gewagt? Oder war sie mit der Katzenmama mit nach oben geklettert und wurde dann von ihr allein gelassen? Wir wussten es nicht.

Jedenfalls entschloss sich Papa, hinauf zu steigen und die Katze herunter zu holen. Gespannt sah ich ihm nach. Wird sie sich einfangen lassen oder wird sie davon laufen? Nein, sie lief nicht davon. Es schien so, als hätte sie bereits darauf gewartet, gerettet zu werden.

Als Papa mit dem kleinen Kätzchen unten ankam, war es ganz zutraulich, schmeichelte mit ihrem wollig-weichen Fell um unsere Füße herum, miaute dazwischen und schaute mit ihren kugeligen Augen so zu uns auf, als wollte es sich bei uns bedanken. Am liebsten hätte ich mir das Kätzchen gleich mitgenommen.

Wie ich zum Kletterfrosch wurde

Bevor wir weitergingen, meinte ich noch: „Eigentlich wäre ich gerne eine Katze, dann könnte ich ebenfalls hoch auf die Bäume klettern“.

„Und wir drei wären auch mit dabei – dann wären wir eine richtige Katzenfamilie“, ergänzte Mama. „Stellt euch vor, was uns miteinander alles einfallen würde“.

„Du kannst es ja versuchen, hinauf zu klettern. Wenn du möchtest, helfe ich dir“, meinte Papa. Das brauchte er nicht zweimal sagen, da war ich gleich dafür!

Er hob mich ein Stück hinauf und ich hielt mich an einem Ast fest, ganz nahe am Baumstamm. Meine Füße zappelten hin und her, und ich merkte bald, dass ich so nicht auf den Baum komme. Dann aber hat Papa ein wenig nachgeholfen und mir gezeigt, wie ich dazu meine Beine mit einsetzen muss.

„Das sieht aber lustig aus“, rief mir meine Schwester zu, „du kletterst ja wie ein Kletterfrosch“. „So ein Blödsinn, Frösche können doch nicht klettern“, rief ich hinunter.  Schon war ich beim ersten großen Ast angelangt.

Ich fühlte mich sicher und stellte meine Füße zwischen die Astgabeln. Das gab mir guten Halt, voll Stolz schaute ich umher.

Aber gibt es überhaupt Kletterfrösche?

Heimwärts kamen wir zuerst noch bei einem Jägerstand vorbei. Die Plattform konnte man nur auf einer Stufenleiter erreichen.

Sie war aus einfachen Holzstämmen gebaut. Auch da durfte ich hinauf klettern. Papa ging hinter mir, sonst hätte ich mich nicht ganz nach oben getraut.

Dass die Äste der Nachbarbäume so nahe an mich heran ragten, war schon ein wenig unheimlich. Dafür aber wurde ich mit einem tollen Ausblick belohnt.

Nachher rätselten wir alle noch darüber, ob Frösche wirklich klettern können. Wir konnten uns nicht einigen. Ich glaubte, sie können nur hüpfen und schwimmen. Zuhause sahen wir deshalb im Internet nach. Dann wussten wir es: sie können klettern und das sogar ausgezeichnet. Aber es gibt noch viele andere Tiere, die das auch können. Ein paar sind uns gleich eingefallen. Wenn du neugierig bist, welche das sind, dann schau doch auf unsere Rätselseite.

Auch bei unseren späteren Ausflügen kamen wir oftmals an Bäumen, Hügeln, größeren Steinen und im Gebirge an Felsen vorbei, und einmal sogar in einem Auwald an faustdicken Lianen, an denen man herrlich hin und her schwingen konnte. Überall kletterte ich immer als erster hinauf, und Mama meinte dann jedes Mal: „Das ist wieder was für unseren Kletterfrosch“.

Und sie hatte recht.

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